17. Januar 2011

Die Wiener Linien feiern Rekorde und werden vielleicht bald teurer

Deutlich gestiegene Fahrgastzahlen, zwei Millionen Passagiere, die die Nacht U-Bahn bisher nutzten, der Verkauf von 360.000 Jahreskarten und nicht für alle Passagiere erfreulich, deutlich verstärkte Kontrollen mit 200 statt bisher 70 SchwarzkapplerInnen, die die Anzahl der zahlenden Gäste deutlich steigerten. Das sind nur einige der Rekorde der Wiener Linien im vergangenen Jahr.

Auch im kommenden Jahr wird sich einiges tun. Es werden fünf neue U-Bahn-Züge erworben, dazu 20 neue Ulf-Straßenbahnen und 30 Autobusse. Insgesamt werden 477 Millionen Euro investiert, der Löwenanteil mit 282 Mio. in den weiteren U-Bahnausbau (die Hälfte der Mittel dafür kommt vom Bund).

2011 wird den Baubeginn für die neue 26er Linie bringen. Bis 2013 soll sie zwischen Floridsdorf (U6) und Hausfeldstraße (U2) verkehren. Bei der U-Bahn ist der Rohbau der U2 Nordverlängerung (von Aspernstraße bis Seestadt) teilweise fertig, bis 2013 wird eröffnet. Begonnen und 2011 fortgesetzt wurden die ersten arbeiten an der U1 Südverlängerung.

Verschärft sollen die Kontrollen werden. Nach Angaben der Wiener Linien sind nur mehr 3 von 100 Passagieren ohne Ticket unterwegs, früher sollen es fünf gewesen sein. Trotzdem sollen die Kontrollen weiterhin ausgebaut werden.

U1 Ausbau nach Rothneusiedl verzögert sich

Die U1 Südverlängerung, die eigentlich bis 2015 bis Rothneusiedl gehen sollte, dürfte sich verzögern. Die zuständige Stadträtin Brauner betonte allerdings, dass der Plan die U1 bis Rothneusiedl zu führen nicht auf Eis gelegt sei. Allerdings will die Stadt, die dafür benötigten Gründe nicht um jeden Preis erwerben. So lange der Preis zu hoch sei, werde eben nicht gebaut. Diese Position macht eine Verzögerung jedenfalls wahrscheinlich.

Ticketpreise und Tarifreform

Ebenfalls 2011 wird die Arbeitsgruppe zur Tarifreform auf die sich Rot und Grün geeinigt haben, ihre Ergebnisse präsentieren. Im Juni soll es soweit sein. Man darf gespannt sein, ob es tatsächlich zur großen Tarifreform mit sozial gestaffelten statt nach Alter gestaffelten Tarifen kommen wird. Vorerst gibt es aber jedenfalls keine Erhöhung der Tarife, die letzte Erhöhung war im Juli 2009, weitere Erhöhungen hängen von den Ergebnissen der Arbeitsgruppe zur Tarifreform ab. Sollte es aber tatsächlich zu sozial gestaffelten Tarifen kommen, werden Tickets für einzelne Bevölkerungsgruppen teurer. Dass es spätestens dann zu kollektivem Geraunze und Gezeterte kommen wird, ist absehbar.

Wenig Grün bei den Öffis

2011 ist noch nicht viel zusehen von den Ideen des neuen Koalitionspartners bei der weiteren Planung des Öffi-Ausbaus. Klar ist, dass die meisten Maßnahmen insbesondere der U-Bahnausbau über viele Jahre mittels umfassender Verträge mit dem Bund budgetiert und vorausgeplant ist. Ob es in den Jahren 2012 und 2013 dann zu einer größeren Bedeutung für den Straßenbahnausbau, der den Grünen eine Herzensangelegenheit ist (Stichwort 13a Straßenbahn), kommen wird.

1 Kommentar

  1. gratisfahrer

    17. Januar 2011

    Gratis Öffis
    Wären de rHit. Lieber darin investieren, als der x-te U-Bahn Ausbau.

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