3. Mai 2013

Die Stadtmauer

Wo sieht man noch die alte Wiener Stadtmauer?

Mit der Sprengung der Stadtmauer zwischen Löwel- und Augustinerbastei durch die französischen Besatzungstruppen Napoleons begann die Idee einer Befestigung zu bröckeln. Es dauerte aber noch rund fünfzig Jahre, bis man sich tatsächlich durchringen konnte: Ab 1858 erfolgte dann der systematische Abriss, begonnen beim Rotenturmtor. Einerseits war die Stadtmauer militärisch nicht mehr nützlich, andererseits konnte man mit den teuren Glacisgründen gute Profite erzielen. Neben einigen Straßen-, Gassen- und Platznamen (Stuben-, Dominikaner-, Coburg- und Schottenbastei, Rotenturmstraße und Werdertorgasse) erinnern noch Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel (Schottentor, Stubentor) an die Befestigungsanlage.

Reste der alten Stadtbefestigung kann man heute noch an folgenden Orten besichtigen:

 

Mölkerbastei

Von der ursprünglichen Bastei ist nur mehr die Verbindungsmauer zur ehemaligen Löwelbastei übrig. Die wollte man wegen der Immobilien darauf nicht abreißen – das Pasqualati- und das Dreimäderlhaus.

 

Äußeres Burgtor oder Heldentor

Es ist das einzig verbliebene Tor des alten Wien – wenn auch nicht in seiner ursprünglichen Form. Nach der Sprengung der Stadtmauer im Bereich der Hofburg (durch die Truppen Napoleons) 1809 wurde es – etwas nach Südwesten versetzt – von 1821 bis 1824 neu errichtet. Der neue Standort entsprach somit nicht exakt dem alten Zugang zur Burg.

 

Albertina

An die Augustinerbastei erinnert noch die höher gelegene Albertina, davor der Danubiusbrunnen.

 

Coburg Bastei

Seit der Renovierung des Palais Coburg und seiner Umwandlung in ein Hotel (übrigens mit einem der besten Weinkeller der Welt) kann man Reste der Befestigungsanlagen aus dem 16. Jahrhundert sehen. In den Kasematten (unterirdische Festungsgewölbe) finden heute Veranstaltungen statt.

 

Stubenbastei

Oberirdisch sieht man auf dem Dr.-Karl-Lueger-Platz einen Teil der Renaissancemauer, in der U-Bahn-Station Stubentor Fundamente des Stadttors.

 

Dominikanerbastei

Von diesem Teil der Stadtmauer ist nur die Form erhalten, aber kein Stück Stein.

 

Bei der Ruprechtskirche sieht man auch noch einen winzigen Rest der Stadtmauer.

„Darf’s a bisserl mehr sein?“

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag.

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