14. Februar 2018

DIE STADT OHNE

METRO Kinokulturhaus Ausstellung DIE STADT OHNE (c) STADTBEKANNT

JUDEN MUSLIME FLÜCHTLINGE AUSLÄNDER

Von 2. März bis 30. Dezember gibt es im METRO Kinokulturhaus die Ausstellung DIE STADT OHNE. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie ein Wien ohne Juden, Muslime, Flüchtlinge und Ausländer aussähe – und welche Kontinuitäten aus den 1930ern bis heute wirken.

Wien ist und war schon immer ein städtischer Schmelztiegel, in dem Menschen verschiedenster Kulturen zusammenkamen. Meist funktionierte das friedliche Zusammenleben – doch regelmäßig in Zeiten der Krise suchte man einen Sündenbock – die Juden. In den 1930ern gipfelte der schon über Jahrzehnte grassierende Antisemitsmus schließlich in der Katastrophe: Österreich schloss sich (nicht wirklich unfreiwillig) an NS-Deutschland an und half fortan eifrig mit, Millionen von Juden und Jüdinnen zu vertreiben und zu ermorden.

Einst und Jetzt

Eine Geschichte der Missachtung, Ausgrenzung und Entmenschlichung, aus der man lernen könnte. Doch wie lernfähig sind wir? Rhetoriken und völkische Denkweisen der 1930er erleben heute ein Revival wie nie zuvor. Die Sündenböcke, alt und neu: Juden, Muslime, Flüchtlinge, oder Ausländer generell. Hass und Hetze sind hip, zeitgeistig, allgegenwärtig.

Ein filmisches Statement

Anlässlich des 100-jährigen Republiksjubiläums eröffnet im März im METRO Kinokulturhaus die Ausstellung DIE STADT OHNE. Darin wird in einem Gedanenexperiment erkundet, wie Wien ohne seine Minderheiten aussähe – und was das Heute mit dem fatalen Damals der 1930er verbindet.

Teil der Ausstellung ist der Film Die Stadt ohne Juden aus dem Jahr 1924, der am 21. März 2018 in restaurierter Fassung Weltpremiere feiert. Ein Plädoyer wider den Antisemitismus – so intensiv, dass die Nationalsozialisten ihn per Störaktionen torpedierten und Hugo Bettauer, den Autor des Romans, auf dem der Film beruht, ermordeten.

Von Ausgrenzung und Sündenböcken

Für die Ausstellung, die von den KuratorInnen Andreas Brunner, Barbara Staudinger und Hannes Sulzenbacher umgesetzt wurde, bildet der Film den historischen Rahmen. Ausgehend von einzelnen Szenen werden Ausschlussmechanismen in der Gesellschaftvon den 1920ern bis in heute aufgegezeigt und so historische und aktuelle gesellschaftliche Dynamiken thematisiert.

Die Ausstellung kann von 2. März bis 30. Dezember 2018 besucht werden!
Die Stadt ohne

Ausstellung
DIE STADT OHNE
JUDEN MUSLIME FLÜCHTLINGE AUSLÄNDER
2. März bis 30. Dezember 2018

Weltpremiere
Die Stadt ohne Juden“ – restaurierte Fassung
21. März 2018, 19:30 Uhr (geschlossene Premiere)
2. April 2018, 20:30 Uhr (öffentliche Premiere)
Tickets: reservierung@filmarchiv.at

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