20. Juni 2016

Die skurrilsten Wiener Museen

Narrenturm (c) Mautner stadtbekannt.at

Wiener Museen sind anders … Wien ist anders …

Denkt man an Wiener Museen, fällt den meisten Menschen wohl als erstes die Albertina oder das MUMOK ein, doch auch abseits vom Kunst- und Naturhistorischen Museum bietet Wien einiges: Dass Wien über 300 Museen beheimatet wissen nur die Wenigsten – die Themenvielfalt ist schier unüberschaubar. Besonders private Museen sammeln, katalogisieren und stellen Dinge aus, deren kulturhistorische Relevanz eher marginal anmutet.

 

Wiener Zauberkastenmuseum

Schon die Webseite des Wiener Zauberkastenmuseums zeigt: Hier ist die Zeit stehen geblieben. Nicht nur für Kinder und Harry Potter interessant ist die erst seit Kurzem der Öffentlichkeit zugängliche Sammlung, welche Manfred Klaghofer in 15-jähriger Sammeltätigkeit zusammengetragen hat. Ob aus dem vorigen Jahrhundert oder neu, die über 2000 Zauberkästen faszinieren Jung und Alt. Die Homepage bietet einen guten Überblick darüber, was für tolle Zauberboxen im Museum gezeigt werden. Dieses Museum ist wirklich mal was anderes. Die Öffnungszeiten sind an jedem 1. Sonntag im Monat von 10 – 16 Uhr bzw. können sich Gruppen ab 10 Personen telefonisch voranmelden.

Wiener Zauberkastenmuseum
Schönbrunner Straße 262, Im Hof, neben dem Schloß Schönbrunn
1120 Wien

 

Foltermuseum

Skurril-mitreißende Geisterbahn, Bildungseinrichtung, historischer Schauplatz – dieses Museum ist alles zugleich. In mehreren Kojen wird die Geschichte der Folter Station für Station aufgearbeitet und anschaulich dargestellt. Von Maria Theresias erster Rechtsverordnung, bis zu deren Abschaffung. Ein ernstes Thema gemischt mit „Edutainment“ und dem bedrückenden Charme eines Bunkers aus dem 2. Weltkrieg – definitiv einen Besuch wert, wenn auch nichts für schwache Nerven! Das Foltermuseum liegt gleich neben dem Haus des Meeres und ist durch seinen skurillen Eingang, nicht zu übersehen. Das Foltermuseum hat täglich geöffnet.

Foltermuseum
Esterhazypark
1060 Wien

 

Wiener Kriminalmuseum

Wer also die Lust am Abgründigen teilt, sollte sich einen Besuch im Wiener Kriminalmuseum nicht entgehen lassen. Untergebracht ist es im „Seifensiederhaus“, einem der ältesten Häuser im 2. Bezirk – passenderweise zusammen mit dem Museum der Bundespolizeidirektion Wien, im Volksmund immer noch gerne „k.k. Polizeimuseum“ genannt. Nirgendwo sonst in Mitteleuropa wird so schön gestorben wie hier. Sei es nun das opulente und pompöse Zeremoniell rund um Beerdigungen, die schaurig schöne Michaelergruft oder die pittoresken Friedhöfe. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag.

Wiener Kriminalmuseum
Große Sperlgasse 24
1020 Wien

 

Der Narrenturm

Etwas versteckt, im letzten Winkel des Uni Campus, da findet man ihn. Den Gugelhupf. Da, wo sie früher die Irren, Tobenden und Verrückten eingesperrt haben. Man erzählt sich die wildesten Geschichten. Gegründet im Jahre 1784 vom Reform – Kaiser Josef II wurden dort bis ins 19. Jahrhundert hinein bis zu 139 “geistig abnorme” Menschen auf jeweils 13 m2 festgehalten. Heute beherbergen die Wände des Narrenturmes die Pathologisch-anatomische Sammlung. Man vermutet sogar, dass einer der ersten Blitzableiter weltweit an der Wand des Narrenturmes befestigt wurde. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Samstag.

Pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm – NHM Wien
Uni Campus Hof 6, Spitalgasse 2
1090 Wien

 

Wiener Fälschermuseum

Weniger skurril wie interessant ist der nächste Museumstipp: Das Wiener Fälschermuseum in der Löwengasse 28 ist das einzige dieser Art in ganz Europa. Wie der Museumsname bereits vermuten lässt, hört man hier spannende Geschichten von berühmten Kunstfälschern und Kunstfälschungen sowie die feinen Unterschiede zwischen Original und Kopie werden hier offen gelegt. Definitiv einen Besuch wert, denn hier kann man nicht nur viel sehen, sondern auch viel lernen. Wer also plant sich künftig ein teures Kunstobjekt zu kaufen, der sollte sich definitiv vorher von den Experten des Fälschermuseums beraten lassen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag.

Fälschermuseum
Löwengasse 28
1030 Wien

 

Wiener Schneekugelmuseum

Beim Gedanken an das Wiener Schneekugelmuseum, an diesen warmen Sommertagen, bietet die reine Vorstellung von Schnee vielleicht schon innerliche Abkühlung. Die Schneekugelmanufaktur Perzy bietet auf 50 Quadratmetern einen Einblick in die Herstellung der weihnachtlichen Kugeln, und stellt Schneekugeln in allen Größen und aus mehren Jahrzehnten aus. Hier finden sich wahrlich Prachtstücke vergangener und einzigartiger Schneekugeln. Dieses Museum ist wirklich etwas besonderes und einen Besuch wert. Öffnungszeiten nur für Gruppen ab 10 bis 30 Personen sind von Montag bis Donnerstag.

Wiener Schneekugelmuseum
Schumanngasse 87
1170 Wien

 

Museum für Beschirrung und Besattelung

Ein besonderes Highlight bietet das Museum für Beschirrung und Besattelung, Hufbeschlag und Veterinärorthopädie. Neben dem geschichtlichen Überblick über die Beschirrung seit der Römerzeit und Knochenpräparate, Sättel, Pferde- und Rindergeschirre, bietet dieses Museum ein Weltunikat: Der einzige Straußensattel der Welt kann hier bestaunt werden. Das Museum liegt nicht wirklich im Zentrum der Stadt, lohnt sich aber, denn es ist definitiv kein konventionelles Museum. Die Öffnungszeiten sind nach telefonischer Vereinbarung bzw. Montag bis Donnerstag.

Museum für Beschirrung und Besattelung
Josef-Baumann-Gasse 1
1210 Wien

 

STADTBEKANNT meint

Wer also in den heißen Sommertagen genug von Strand und Sonnenbaden hat, kann sich in den Wiener Museen unterhalten, bilden und vor allem abkühlen. Wien ist wirklich anders und zeigt durch seine einzigartigen Museen, dass es noch so viel zu entdecken gibt in dieser Stadt. Habt ihr Lust auf noch mehr skurrile Museen? …

Die skurrilsten Wiener Museen Teil 2

 

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