11. September 2015

Die Gesangskapelle Hermann und der goaddnzweag

Mikrofon (c) STADTBEKANNT

Neue Texte, Neue Tour – neues Album!

Die Gesangskapelle Hermann haben wir euch ja schon einmal vorgestellt. Jetzt gibt es ein neues Album der 8-köpfigen A Cappella Band und wir haben mal nachgefragt, wonach sich das denn so anhört. 

Nach Hermännern

Ja, die Hermänner, das sind 8 Jungs aus verschiedenen Bundesländern – und alle mit Wien-Bezug. Der Proberaum wurde einst in der Hermanngasse im 7. Wiener Gemeindebezirk gefunden und so war auch der Name schnell geschaffen. Eine Gesangskapelle mit 4 Tenören und 4 Bässen mit “Sitz” in Wien. Sie alle singen leidenschaftlich gerne, sie alle sind noch immer Mitglieder in dem Chor, wo sie sich kennengelernt haben und sie alle folgen ihrem Kapellmeister Bernhard Höchtel, der die musikalischen Wunderwerke mit Witz und Getragenheit komponiert. Aber wie sollte es anders sein – die Demokratie herrscht in Österreich doch noch vor und so hat jeder etwas zu sagen. Auch beim neuen Album haben sie alle ein bisschen mitgemischt.

Nach Landluft

Obwohl, man muss festhalten – das “mischen und mastern” des Albums wurde eigentlich von Werner Angerer von Acoustic Art Studios übernommen. Die Aufnahmen entstanden jedoch bei Sweat Records. Dazu sind die 8 Männer im Mai 2015 in die tiefen des Wienerwalds verschwunden und haben sich 3 Tage lang voll und ganz den Aufnahmen für “mei goaddnzweag & i” gewidmet. Das war eine intensive und kreative Zeit und zum Schluss ist auch was Tolles dabei herausgekommen, wie man am Album hören kann.

Nach A Cappella

Die Musik der Gesangskapelle Hermann darf man dem Volksmusik-Genre zuordnen und doch spricht sie junge Leute, alte Leute, Wiener, Nicht-Wiener, Bauern, Nicht-Bauern und vor allem auch A Cappella Freunde an. Die Instrumente fehlen keineswegs, denn als Zuhörer hat man mit Musik und Text schon genug Dinge, auf die man sich konzentrieren darf.  Bei den Aufnahmen für das neue Album, achtete man besonders darauf, diesen “A Cappella-Klang” hervorzuheben und sich gegenüber dem ersten Album in Sound-technischer Hinsicht noch einmal zu verbessern. Das konnte dadurch erzielt werden, dass eher gemeinsam als einzeln aufgenommen wurde und somit der “Raumklang” besser zum Vorschein kommt. Das heißt, es wurde nicht jede Stimme einzeln abgenommen – es singt also nicht jeder in sein eigenes Mikrofon – sondern die Aufnahmen fanden immer gemeinsam statt. Das macht die Sache aber auch umso schwieriger, denn wenn 8 Stimmen immer passen müssen, dann ist die Wahrscheinlichkeit eben auch viel höher, dass 1 Stimme einmal nicht passt.

Nach Mundart

Beim ersten Album “Ohne Panier” war noch Bernhard Höchtel für die Texte zur Musik verantwortlich. Diesmal aber, ging man eine Kooperation mit dem Mundartdichter Hans Kumpfmüller ein, der durch seine provokant, satirischen Texte und gewitzten Wortspiele bekannt wurde. Für “mei goaddnzweag & i” hat Kumpfmüller 8 neue Texte – eigens für die Gesangskapelle Hermann – verfasst. Bernhard Höchtel hat diese dann musikalisch verarbeitet und durch ein gemeinsames Verbessern und Anpassen entstand zu guter Letzt ein ganzes Album.

Nach Weltverbesserung

Ja, das neue Album sollte sich wohl jeder zulegen, denn dann wäre die Welt gleich ein besserer Ort. Dann wüsste jeder, wie man “schuin” loswird, dass auch für Bienen ein Binnen-I angebracht ist, dass “Fesbuk” ein sehr notwendiges Tool ist und wie man mit Veganern so umzugehen hat. Untermauert werden diese Texte dann immer mit sehr aussagekräftigen Melodien, Aussprachen oder Details sodass auch für den Zuhörer immer noch ein bisschen Raum für die eigene Interpretation bleibt.

Nach Konzerten

Diese 8 neuen Lieder und vielleicht auch was von den alten (oder schon wieder noch neuere?) werden im Herbst 2015 an verschiedenen Terminen und an verschiedenen Orten aufgeführt. Die “Tour”, wenn man sie so nennen kann, beginnt (noch inoffiziell) am 19.9 in Linz, wandert weiter ins Porgy&Bess am 20.9. und wird schließlich offiziell mit dem Albumrelease-Konzert im Theater am Spittelberg (wofür ihr hier 2×2 Freikarten gewinnen könnt) am 30.9. um 19:30 Uhr. Bei dem Konzert im Theater am Spittelberg erwarten die Gäste auch ein paar spezielle Gäste und möglicherweise kann man auch den Texter, Hans Kumpfmüller, einmal besser kennenlernen.

Nach Gesangskapelle Hermann auf den Punkt gebracht

Das erste Album “Ohne Panier” könnt ihr bereits im Online Shop erwerben. Das neue Album wird dort bald verfügbar sein, ist natürlich auch bei der Konzertreise immer mit dabei und kostet 15 €. Vorerst einmal – als kleines Gustostückerl – der Text, den ihr im Booklet, das bei jeder CD natürlich dabei ist (und auch alle Lied-Texte beinhaltet) zu finden ist und das Wesen der Gesangskapelle Hermann genau auf den Punkt bringt.

 

“Sie haben es faustdick hinter den Ohren. Und wenn sie ihre gertenschlanken Lieder anstimmen, schwelgt das Gehör. Im Gegenlicht einer sich selbst unter den Tisch tradierenden Gstanzlmanie tönen diese eigensinnigen Stimmkünstler präzis in zeitgeistige Unschärfen, bringen gerne Überhörtes auf den Kontrapunkt und sparen nicht mit hintergründiger Treffsicherheit. Eine wohlschmeckende Spannung, einen Überraschungseffekt der feinsten Art erzeugen die jungen Vokalartisten aus der Hermanngasse aber vor allem durch das konsequent eingesetzte scheinbar unvereinbare Zusammenspiel ihres klassisch anmutenden, meisterlich stimmgebündelten A-cappella-Gesanges mit den ganz anders gearteten borstigen, gegen den Strich gebürsteten Worten ihrer Lieder. Auf dieser CD wird jener Widerspruch mit den Texten von Hans Kumpfmüller zu unerreichten Höhen geführt. Eleganz und Pflanz in bisher kaum erfahrener, durchaus köstlicher Verbundenheit.” [Hans Schusterbauer]

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