6. Februar 2015

Die besten Trash-Filme aller Zeiten Teil 2

Top Kino (c) STADTABEKANNT

Flop oder Flop?

Ihr habt die erste Liste bereits abgearbeitet und könnt aber nicht genug von den trashigsten Filmen Hollywoods bekommen? Von Streifen, die so schlecht sind, dass sie schon fast wieder Kultcharakter haben. Wir haben neuen Stoff für euch zusammengetragen, um noch so langweilige Abende mit Lachorgien und Fremdschämen aufzulockern.  

Weitere Film-Vorschläge sind natürlich wärmstens erwünscht. Teil 1 ist übrigens hier zu finden.

Kannibalinnen im Avocado-Dschungel des Todes

Man könnte nicht unbedingt behaupten, dass das gegenseitige Sich-Belauern der beiden Blöcke im Kalten Krieg nicht eine ziemlich absurde Note hatte. In diesem Lichte gesehen wirkt die Story von “Kannibalinnen im Avocado-Dschungel des Todes” schon gar nicht mehr so abwegig. Denn manchmal, da kann die Welt auch einfach nur eine Avocado sein wie wir mit den Kannibalinnen lernen.
Wir schreiben also die Zeit der goldenen Achtziger und der Kalte Krieg ist in vollem Gange, äääh also in einem passiv-aggressiven Sinne. Da der größte Teil der Avocado-Anbaugebiete der westlichen Welt den gottlosen Kommunisten anheim gefallen sind gewinnt diese Fruch eine immer größere, vor allem politische, Bedeutung. Da die letzte Große Bastion der Avocado-Zucht in der freien Welt mitten im undurchdringlichen kalifornischen Dschungel liegt, der auch noch von blutrünstigen Kanibalinnen kontrolliert wird bricht die Ethnologin und Feministin Prof. Margo Hunt (Shannon Tweed) zusammen mit ihrer etwas debilen Assistentin Bunny (Karen Waldron) und dem sagenhaft machoistischen Jim (Bill Maher) als Kundschafter auf, um die männerfressenden, brutalo-feministischen Kannibalinnen zu einer Umsiedlung in ein anderes Reservat zu überreden. Dabei merkt sie erst sehr spät, dass die Avocado-Mission nur ein Vorwand war um das tapfere Volk der braven Kannibalinnen unter die Knute der Regierung zu zwingen. Ein vergünglich absurder Spaß für alle, die auch einmal über politische Themen lachen können und eine holzhämmrige Satire auf den Kampf gegen den Terror äääh das Böse schätzen.

Hercules in New York

Es gab eine Zeit, da gab es den Bodybuilder Arnold Schwarzenegger nicht mehr und den ääähhh Schauspieler Arnold Schwarzenegger noch nicht. Genau in dieser kurzen Zeitspanne der Erlösung von der steirischen Eiche fällt das Machwerk “Hercules in New York”. Der Hauptdarsteller sieht nämlich aus wie Arnold Schwarzenegger, redet wie Arnold Schwarzenegger, spielt wie Arnold Schwarzenegger und ist es trotzdem nicht. Arnold Strong heißt der Star dieses Streifens nämlich. In Antizipation seiner kommenden Weltkarriere hat sich unser Arnie wohl schon im voraus zu sehr geschämt in dieser Klamotte mit seinem wirklichen Namen aufzutauchen.
Zur Story gibt es wenig zu sagen. Hercules, des Zeuses Sohn ist es im Olymp fad geworden weshalb er gegen den Willen seines Vaters auf die Erde runter hüpft und sich dort ein bisschen die Zeit vertreiben will. Passenderweise macht er das mitten in New York und natürlich nicht ohne seine Muckis ordentlich spielen zu lassen. Höhepunkt des Meisterwerkes ist ein unvergessliches Wagenrennen durch den Central Park mit anschließendem Show-Down auf dem Empire State Building. Das Buch scheint übrigens auch von Arnold Strong zu stammen, denn die Namen der Götter und ihre Zusammenhänge wurden wie Kraut und Rüben verwendet. Aber was erwartet man schon von einem Mann der mit dem Streitwagen durch den Central Park düst?

Ginger Snaps

Es gibt ja wirklich genug an herkömmlicher Teenie-Horror-Kost. Nicht, dass es im Genre noch unbedingt weiterer “Kreisch”-Beiträge bedürfte. Etwas abseits der ausgetretenen Pfade und in neuen Trash-Dimensionen wandelt dabei Ginger Snaps.
Ordentlich verdreht und schwarzhumorig werfen die Filmemacher eine Geschichte um zwei sexuelle spätzündende Teenager-Schwestern zusammen mit einer schaurigen Werwolf-Story und rühren das ganze mit ordentlich Blut, Sex und ein bisschen Liebe um. Herauskommt ein Horror-Film der sich nie so wirklich selbst ernst nimmt und auch noch die absurdesten genretypischen Stumpfsinnigkeiten ohne große Scham zelebriert. Dass er sich dabei um zwei morbide Vorstadt-Geschwister dreht die in diesen aberwitzigen Strudel aus Blut und Gewalt hineingesogen werden mag auch als augenzwinkernder Seitenhieb auf die gesammelte High-School-Film-Industrie gesehen werden. Hier sind nicht einmal die Tugendhaften sicher! Unvergesslich auch der Schwur der beiden Schwestern um ihre Verbundenheit zu besiegeln “Ausstieg mit 16 oder Tod in der Szene, aber zusammen für immer.” Christiane F ist ein Scheiß dagegen! Kein Wunder also, dass noch zwei Fortsetzungen gedreht wurden.

Die Killerhand

Hier ein guter Rat an alle faulen Jugendlichen die zu viel kiffen: Schaut euch Die Killerhand an und bessert euch. Denn sonst kann es euch ergehen wie Anton, dem Protagonisten des Filmes, den wegen seiner andauernden Untätigkeit und seines übermäßigen Drogenkonsums der Fluch der Idle Hand befällt. So macht sich seine rechte Hand plötzlich selbständig und totet alles, nun ja, was ihr in die Hand kommt. Dabei beginnt sie leider mit Antons Eltern. Doch als er auf die großartige Idee kommt sich die Hand abzuhacken und so ihres mörderischen Dranges zu entledigen geht der Spaß erst richtig los. Da kann am Schluss nur noch eine magisch-furiose Jessica Alba helfen.
Wo sich Splatter-Movie und Kiffer-Komödie treffen, genau da ist Die Killerhand zu Hause. Der Streifen ist ein teils geschmacklich hart an der Grenze gehaltener Schabernack mit viel Blut und Beuschel. Zu beachten auch der Soundtrack für alle Fans des gepflegten Teeny-Trash-Fun-Punks. (The Offspring, Blink 182, Rancid etc.)

Bloodsport

Markenzeichen sind wichtig, ganz besonders wenn man künstlerisch ansonsten nicht grad soooo viel zu bieten hat. Einer dem es so geht ist Jean Claude van Damme. Sein Spagat im Ring ist so wie die Wutausbrüche von Louis de Funes und der Lacher von Goofy, es geht halt nicht ohne.
Die Geschichte von Bloodsport ist ohnehin vollkommen nebensächlich. Jean Claude van Damme haut den Bösen so lange aufs Maul bis keiner mehr steht. In diesem Falle macht er das ganze bei einem hochgeheimen Geheimturnier in Hongkong. Dass er daran teilnimmt hat nicht nur damit zu tun, dass anderen auf die Nuss zu hauen seine Lieblingsbeschäftigung ist, sondern er tut es auch weil er es seinem weisen greisen Sensei versprochen hat. Aber erst so richtig schon schräg machen diesen Film seine Rahmenbedingungen. Der gute Mann, der das Drehbuch zu diesem Film geschrieben hat, ein gewisser Frank Dux behauptet steif und fest an diesem Kumite-Turnier teilgenommen zu haben konnte bis heute jedoch noch keine Hinweise darauf liefern, dass es dieses überhaupt gibt oder je gegeben hat. Ebenso bemerkenswert, der Darsteller des Oberbösewichts Bolo Cheung war beim Dreh bereits über vierzig Jahre alt. Was Bloodsport nebenbei noch als spannendes Zeitdokument erscheinen lässt, ist der Umstand, dass der Film in der berühmten Kowloon Walled City in Hongkong gedreht wurde, einer riesigen Siedlung die aus einem einzigen Komplex bestand und die von der Stadtführung nicht kontrolliert werden konnte. Fünf Jahre nach den Dreharbeiten wurde die Kowloon Walled City abgerissen. Einen seiner ersten Filmauftritte hat in Bloodsport auch der spätere Hollywood-Star Forest Whitaker.

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