10. April 2015

Besucherschwund im Böhmischen Prater

Böhmischer Prater Attraktionen (c) STADTBEKANNT

Böhmischer Prater? Der ist aber nicht beim Praterstern!

Die Betreiber klagen Jahr für Jahr über weniger Besucher. Eine Hauptursache dafür sei die mangelnde Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

Diese kürzliche Meldung nahm ich zum Anlass, dem “kleinen Prater” nun endlich einmal einen längst fälligen Besuch abzustatten. Beim Blick auf die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel staunte ich erst mal nicht schlecht. Ab meiner Ausgangsstation an der U4 mit Fahrt über den Hauptbahnhof und Fußweg bis zum Prater werden durchschnittlich 45 Minuten angegeben, mehrmaliges Umsteigen inklusive. Aber einmal beim Hauptbahnhof angekommen hat man zahlreiche verschiedene Fahrtmöglichkeiten und dies praktisch im Minutentakt. Nach einer kurzen Fahrt und einem ebenso kurzem Fußweg war ich unerwartet rasch am Ziel.

Böhmischer Prater Raupe (c) STADTBEKANNT
Böhmischer Prater Raupe (c) STADTBEKANNT

Das kleine Riesenrad

Die Straße entlang spazierend, reihen sich rechts und links die verschiedenen Fahrgeschäfte und Imbissstände. Es wirkt intim und beschaulich – und tatsächlich ein wenig menschenleer, einzig eine Gruppe Kinder auf ihren Fahrrädern saust vorbei. Allerdings beginnt die Saison auch erst gerade. Gerne würde ich mit dem Riesenrad fahren, der Hauptattraktion des Parks. 21,5 Meter hoch auf dem 251 m hohen Laaer Berg, verspricht es eine fabelhafte Aussicht über die Stadt. Leider ist das Kassenhäuschen wie bei allen anderen Attraktionen nicht besetzt. Eine handvoll Arbeiter hämmert, hobelt und schleift im Hintergrund an “Party Scooter”, “Shark Trip” und der Märchenbahn.

Böhmischer Prater Auto (c) STADTBEKANNT
Böhmischer Prater Auto (c) STADTBEKANNT

Saisonstart zu Ostern

Ein beherzt am “Aqua Race” werkender Herr erzählt mir dann, dass die Betreiber der Fahrgeschäfte dieses Jahr vom guten Wetter quasi überrascht wurden. Kaltes Wetter herrschte letztes Jahr bis in den April hinein, weshalb man heuer auf ähnliches eingestellt war und jetzt mit dem Feinschliff um einiges hinterherhinke. Nun hat uns der März schon ungewöhnlich viel Sonnenschein und warme Temperaturen beschert, nach meinem Eindruck ist man jedoch noch gar nicht beim Feinschliff angekommen. Laut den Besitzern gebe man aber Vollgas und bis Ostern sollte alles laufen. Der Verkäufer in der “Süßen Tram” erzählt von gutem Besuch an den Wochenenden, nur unter der Woche macht sich offensichtlich noch gähnende Leere breit.
An der Verkehrsverbindung kann der beklagte Besucherschwund meiner Meinung nicht liegen, auch die Heimfahrt gestaltet sich kurz und unkompliziert. Vielleicht ist der Umstand, dass beinahe alle Bahnen für Kleinkinder gemacht scheinen, ein Problem. Ich komme aber auf alle Fälle wieder und versuche mich in die ein oder andere hinein zu quetschen.

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