27. Mai 2011

Auf dem Weg zum Plastiksackerlverbot?

Über das Plastiksackerlverbot scheiden sich die Geister. Die Stadt Wien prescht nun mit der Forderung nach einem Verbot vor.

Über das Plastiksackerl und seine Nachteile haben wir ja bereits berichtet, doch nun schaut es so aus als ob Bewegung in die Debatte ums Plastiksackerl Verbot kommen würde. Italien hat vorgemacht, dass sich Plastiksackerl verbieten lassen und beschloss vor wenigen Monaten ein Gesetz, das den Plastikmonstern den Garaus machen soll.

Zwar verstößt das Gesetz gegen geltende EU Rechtslage, aber es wurde auch eine europaweite Debatte über das Thema ausgelöst. Die österreichische Regierung wollte vorerst abwarten und den Handel nur auf freiwilliger Basis anhalten mehr wiederverwendbare Sackerl in Umlauf zu bringen.

Wien will keine Plastiksackerl mehr

Die Rot-Grüne Stadtregierung in Wien sieht das anders und möchte einen Ausstieg aus der Plastiksackerlverwendung erreichen. Die zuständige Umweltstadträtin Ulli Sima wird Umweltminister Berlakovich auffordern, den Einstieg in den Ausstieg einzuleiten.

Dieses Ziel soll Schrittweise erfolgen, wobei als erstes die Gratis-Sackerl, beispielsweise jene zur Obstverpackung, verboten werden, dann schrittweise auch alle anderen durch wiederverwendbare ersetzt werden sollen. Die Stadtregierung stützt sich bei ihrer Forderung auf eine IFES Studie nach der 50 Prozent aller WienerInnen für das Verbot sind. Für fast 90 Prozent sind die Sackerl eher oder sehr schädlich und rund 80 Prozent halten sie für verzichtbar.

Das Plastiksackerl ist in Wien jährlich für bis zu 2.000 Tonnen Müll verantwortlich. Nach einer meist nur wenige Minuten dauernden Verwendung bräuchte es, so es nicht müllverbrannt wird, läppische 400 Jahre um zu verrotten. Allerdings werden die Plastiksackerl in Wien fast ausnahmslos umweltschonend verbrannt und sorgen so zumindest post mortem (so ein Plastiksackerl sterben kann) für keine Umweltbelastung.

Ob es zukünftig wirklich keine Plastiksackerl mehr geben wird, darf gespannt abgewartet werden. Zumindest in der Neubaugasse geben die EinzelhändlerInnen ein gutes Vorbild ab und verzichten seit längerem auf Ausgabe der Plastikungetüme.

4 Kommentare

  1. Zaira

    29. Mai 2011

    Zeit wirds
    vielleicht hilft es ja was und es wird wirklich ein Umdenken beginnen.

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  2. Clara W.

    29. Mai 2011

    Toll eine Initiative
    als nächstes gründen sie einen Arbeitskreis. 2018 gibt es dann Ergebnisse die aber noch evaluiert werden müssen….Juhu Plasticksackerlausstieg 2045

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  3. martha

    29. Mai 2011

    sackerl
    es kann ja jeder schon seinen eigenen beitrag dazu leisten und ab jetzt keine plastiksackerl kaufen, nehmen,…. ich mach das schon seit ca. 2 jahren so 😉

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  4. Hokkaidokürbis

    30. Mai 2011

    Gratissackerl
    Von mir aus sollen sie Plastiksackerl verbieten – aber gerade die Obst- und Gemüsesackerl sind halt wirklich praktisch. Von mir aus sollen’s wieder überdimensionale Papierstanizel sein, aber ich hätt’ gern was, wo ich meine offenen Paradeiser reintun kann im Supermarkt.

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