31. August 2011

Wien hat höchste Lebensqualität

Im internationalen Städte-Ranking belegt die Donaumetropole Platz zwei hinter Melbourne.

Dass es sich in Wien ganz fein leben lässt wissen wir ja schon lange. Schwarz auf weiß beweist dies nun eine Studie der Economist Intelligence Unit (IEU), eines Forschungsinstituts des Business-Info-Dienstleisters Economist. Im Ranking der zweimal jährlich veröffentlichten World’s Most Livable Cities muss sich Österreichs Hauptstadt nur dem australischen Melbourne geschlagen geben und rückte damit zur Untersuchung im Frühjahr um eine Position auf. Erstmals seit fast 2007 belegt damit nicht der Austragungsort der vergangenen Olympischen Winterspiele, Vancouver, die Spitzenposition und muss sich diesmal mit dem dritten Platz begnügen. Die dort im Frühjahr stattgefundenen gewaltsamen Ausschreitungen zum Stanley Cup-Finale nach der unerwarteten Niederlage der Vancouver Canucks gegen die Boston Bruins sollen damit angeblich nichts zu tun haben.

Trotzdem scheint Kanada mit Toronto und Calgary auf den weiteren Plätzen das Zentrum der weltweiten Lebensqualität zu sein. Und auch Australien mit dem Spitzenreiter Melbourne, Sydney auf dem siebten, Adelaide und Perth auf dem geteilten achten, sowie Auckland auf dem neunten Platz scheint the place to be zu sein.

Kein dolce vita in Tripolis

Als erste deutsche Stadt schafft es die Hansestadt Hamburg nur auf den 14. Platz. Einen besonderen Absturz erlebte Athen, das sich auf Rang 67 nun hinter Montevideo in Urugay und San Juan in Puerto Rico. Insgesamt musste die Euro-Zone einige Rückschläge hinnehmen, was die Autoren der Studie mit der Krise der Gemeinschaftswährung und der dort allgemein zurückgegangenen Lebensqualität rechtfertigen.
Am untersten Ende der 140 untersuchten Städte findet sich Harare, die Hauptstadt des wirtschaftlich und sozial stark angeschlagenen Simbabwe. Auch die bald neugewonnene Freiheit kann dem libyschien Tripolis wenig helfen, es reicht nur für Platz 135. Allgemein sieht der Economist mit dem Arabischen Frühling eher einen Anstieg der Unsicherheit in Nordafrika und dem Nahen Osten.

Wien bei Gesundheit, Bildung und Infrastruktur top

Für Wien ist der Spitzenplatz eine Bestätigung des Sieges bei Mercer Quality of Living Survey im vergangenen Jahr vor Genf und Zürich.
Untersucht wurden von der IEU die fünf Kategorien Stabilität, Gesundheitsfürsorge, Kultur und Umwelt, Bildung und Infrastruktur. In diesen Kategorien wurden insgesamt 30 qualitative und quantitative Faktoren gebildet. Auf der Skala von 1 bis 100 Punkte (wobei 100 hier der Höchstwert ist) erreichte Wien 97,4 Punkte (Melbourne 97,5).
Punkten konnte Wien vor allem in den Bereichen Gesundheitsfürsorge, Bildung und Infrastruktur wo man jeweils die Höchstpunktzahl abräumte. Besonders erwähnt wurde auch die relative Sicherheit für Leib und Leben in Wien mit einer Mordrate von nur 1,06 Tötungsdelikten auf 100.000 Einwohner im Jahr 2009 (vgl. New York 5,6).

Kritisiert wurde die regelmäßig herausgegebene Studie bereits vor längerem von der New York Times, die einen sehr starken Anglozentrismus in den Qualitätskriterien ortet. So setze die IEU Lebensqualität mit der Möglichkeit, Englisch zu sprechen, gleich.

3 Kommentare

  1. Clara

    1. September 2011

    Wieder eine Studie die
    ausschließlich die Lebensrealität von Führungskräften misst. Wann wird eigentlich auch einmal die Normalo evölkerung befragt. dann wäre das Ergebnis sicher anders. Zumidnest Kopenhagen, München, Stockholm, Oslo und Amsterdam haben sicher eine höhere Lebensqualität.

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  2. Mischa

    1. September 2011

    Melbourne?
    Warum gerade Melbourne, versteht ja auch kein Mensch.

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  3. sara

    1. September 2011

    ja…
    melbourne ist eh schön.

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