24. November 2011

Filmvorschau: Nachtschichten

Alleinesein, det ist wie Selbstmord. Det hat Remarque jesagt.“ Die Protagonisten in Löckers Film sind aus den unterschiedlichsten Gründen nachts aktiv. ‘Nachtschichten’ ist zugleich ein Porträt der Nacht und der Menschen, die sie zu ihrer bevorzugten Tageszeit zählen.

„Die Nacht ist wie ein Freund, oder sowat, der dich umarmt.“ Die Kamera folgt den Menschen und Berufsgruppen, für die die Nacht die bedeutendere Tageshälfte ist. Denen die Graffitis sprayen und jenen, die sie dabei erwischen wollen. Obdachlosen, Nachtwächtern, Nachtwanderern, DJanes. Jägern und Gejagten, Streunernund Einzelgängern. Dem Berliner Kältebus, der rumfährt und Obdachlose in kalten Wintersnächten versorgt. 

„Die Nacht ist viel verlässlicher als die Menschen.“

Für ‘Nachtschichten’ hat Yvette Löcker den Dokumentarfilmpreis der diesjährigen Diagonale gewonnen. Die Winternächte in ihrem Film zeigen eine alternative Welt, in der Berlin auf einmal ganz anders wirkt. Wenn Schichtwechsel stattfindet und eine neue Riege an Protagonisten übernimmt: jene, die tagsüber unsichtbar sind. Der Film spürt die Motivationen auf, die die Menschen dazu bewegt, die Nacht dem Tag vorzuziehen.

In der Dualität von Tag und Nacht wird letztere tendenziell eher mit Ängsten und Sehnsüchten verbunden. Die gespenstischen Assoziationen, die die Dunkelheit hervorruft, gepaart mit bitterer Kälte macht die Großstadt Berlin von einer pulsierenden Metropolen zu einem unheimlichen Gewirr an leeren Straßen. Wenn die Kamera einen obdachlosen Mann auf der Suche nach einem Schlafquartier begleitet. Oder die friedliche Ruhe und das Zuflucht spendende schwarze Nichts, wenn ein Sprayer auf einem Hausdach nach getaner Arbeit sein Bier öffnet.

In unsere Kinos kommt ‘Nachtschichten’ am 13. Jänner 2012.

1 Kommentar

  1. Sabrina

    24. November 2011

    Klingt nach einem spannenden Film
    Danke für den Tipp!

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