5. Juni 2011

Die charmanten Eigenheiten von Paris

Wer Paris des Öfteren einen Besuch abstattet wird nach einiger Zeit auch auf die skurrilen Eigenheiten stoßen, die Paris von anderen Städten unterscheidet.

Tür-Codes – Zugang zu Wohnhäusern

Wer schon einmal die Ehre hatte bei Parisern als Couchsurfer zu Gast zu sein oder bei Freunden zu übernachten, der wird eine, wie ich finde, interessante Entdeckung gemacht haben: In Paris sind die Haustüren nicht wie bei uns durch Schlösser gesichert, sondern durch Code-Anlagen. Soll heißen, wer in Paris ein Wohnhaus betreten möchte, muss den richtigen Türcode wissen. Es mag nun vielleicht einige Cosmopoliten geben, die das aus anderen Städten kennen, für mich war dies jedenfalls eine neue Erfahrung.

Essen in Paris

Frankreich ist bekannt für seine Esskultur. Die Liebe der Franzosen zum guten Essen zeigt sich auch dahingehend, dass entlang der Seine in den warmen Sommermonaten gerne gepicknickt wird. Doch nicht nur am Ufer der Seine tummeln sich zahlreiche Pariser, sondern auch auf den vorbeifahrenden Schiffen kann man kleine Tischgesellschaften am Wasser beobachten.

Ein weiteres Spezifikum ist die Form der Anpreisung der Speisen in den Schaufenstern der Chinarestaurants in Paris, wie auf einem der Fotos gut zu erkennen, wird das Essen hier in Plastikteller eingeschweißt präsentiert. Bon Appetit!

Pariser Mistkübel

Auch hier gibt es zu jenen in Wien einen gravierenden Unterschied. Die Pariser Mistkübel bestehen im Großen und Ganzen aus einer Halterung und durchsichtigen Plastiksackerln. Warum?
Das liegt daran, dass man in Paris mögliche Terroranschläge dadurch erschweren möchte, dass der Inhalt der Miskübel für alle sichtbar ist. Es handelt sich also um eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme der Pariser Stadtverwaltung.

Ampelregelung

Auch hier hat die Stadt so ihre Eigenheiten. Wer als Fußgänger über eine Straße mit zwei entgegengesetzten Fahrbahnen gehen möchte, sollte Zeit und Muße mitbringen, denn die Ampel wird immer nur in eine Richtung auf Grün geschaltet.

Die Pariser Metro

Im Gegensatz zu unseren fünf U-Bahnlinien gibt es in Paris eine schier unüberschaubare Zahl an Linien: 14 nummerierte und noch einige mit Buchstaben. Ob ihrer Größe sind sie ein unterirdischer Mikrokosmus in der Stadt. Wie in anderen Metropolen auch, sind die Pariser Stationen zum Teil Kleinode der Handwerkskunst, vor allem die älteren im Zentrum sind besonders schön.

Aber die Pariser Metro hat noch ganz andere Eigenheiten: Erstens ist sie nicht barrierefrei. Wer also mit dem Kinderwagen unterwegs ist, kann sich auf einige körperliche Anstrengungen gefasst machen. Für RollstuhlfaherInnen ist die Situation in der Pariser Metro aber wirklich prekär, denn es gibt nur sehr wenige Metrostationen, die überhaupt mittels Aufzügen erreichbar sind. Das wird sich auch so bald nicht ändern, weil viele der Linien noch aus der Zeit von 1900 stammen und aus baulichen Gründen schwer adaptierbar sind.

Ein weiteres Spezifikum ist das Ticketsystem in der Metro. Wer mit ihr fahren möchte, muss zuerst das Sicherheitssystem, welches nur mittels eines Tickets zu passieren ist, durchqueren. In Paris ist es aber unter Teilen der Bevölkerung üblich diese (natürlich Illegalerweise) zu überspringen.

Auch die Namen der U-Bahnstationen haben es in sich. Viele von ihnen verweisen auf die französische Revolution oder berühmte Persönlichkeiten und tragen Namen wie Alexandre Dumas, Stalingrad, la Défense oder Résistance.

Unser Tipp

Wer gerne mit der Metro fahren und dabei den Ausblick auf die Stadt genießen möchte, der sollte einmal mit der Metro 1,4 oder 6 fahren. Besonders günstig fährt man mit dem Carnet. Das ist ein Block von zehn Einzeltickets und kommt wesentlich günstiger als eine 3- oder 5-Tageskarte. In der Regel kommt man mit einem Zehnerblock in drei Tagen gut aus.

Weitere stadtbekannt Reisetipps zu Paris findet ihr hier.

4 Kommentare

  1. Milva

    5. Juni 2011

    Warum gerade diese Eigenheiten?
    Türcodes gibt es an vielen Hauseingängen weltweit, das Metroticketsystem gibt es so nicht nur in Paris, Essen am Boot kann man in jeder Statd mit Wasser, beispielsweise auch in Wien. Wenn das die Geheimnisse wären, müsste man nicht extra nach Paris fahren. Zum Glück hat die Stadt aber doch noch mehr zu bieten.

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  2. Uli

    5. Juni 2011

    @Milva
    Was soll den eine Statd mit Wasser sein?

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  3. alex

    5. Juni 2011

    @milva
    Wer redet von geheimnissen? Soweit ich verstanden habe soll es um "eigenheiten" gehen…oder?!

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  4. stadbekannt

    5. Juni 2011

    @ Milva
    Das steht ja auch gleich nach dem Verweis auf die Türcodes, dass es natürlich andere Städte geben mag wo es das auch gibt, für mich war es eine Entdeckung.
    Essen am Boot ist natürlich kein Novum, ich fand es halt recht erstaunlich, dass die kleine Tischgesellschaft auf Bild 1 sich auf jenem Boot zum Essen einfand. Das Paris viel zu bieten hat steht fest, es gibt darüber ja auch genügend Lektüre, wie u.a. von Walter Benjamin.

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