7. März 2013

CopStories

Fälle, die das Leben schreibt

Die mit Spannung erwartete und groß angekündigte neue ORF-Serie “CopStories” feierte am 05.03. ihre Premiere mit einer Doppelfolge im Dienstagabendprogramm.

Die Polizei TV-Serie mit dem dramatisch-überzogenen Beititel “Fälle, die das Leben schreibt” und einer orientalisch-angehauchten Vorspann-Musik dreht sich um einen “mehr oder weniger normalen Polizeialltag mit allem, was so dazugehört”.


Normaler Arbeitsalltag

Wie genau so ein “normaler” Arbeitsalltag aussieht, wenn in der Polizei-Inspektion Wien-Ottakring Privates auf Berufliches trifft, erfahren die Zuschauer aus 11 verschiedenen Perspektiven, die mitunter für tiefe Einblicke in das Privatleben der Austro-Kieberer sorgen. Was sich der ORF immer einfallen lässt! Diesmal trifft “Alarm für Kobra 11” auf “Tatort”.

In der ersten Folge geht’s auch zackig zu: Ein grantiger Wiener Taxler, der sich in seinem Grätzl durch neu zugezogene Nachbarn mit Migrationshintergrund bedroht fühlt, trifft auf pubertierende türkische Jugendliche, ein Nachbarschaftsstreit muss geschlichtet werden, skurrile Anzeigen aufgenommen und Brüderbeziehungen gepflegt werden. Außerdem gerät die Situation am Yppenplatz außer Kontrolle, als der Bosnier Lakic plötzlich tot umfällt und damit den Jung-Polizisten Silvester in eine prekäre Situation bringt.

 

Cops, Cops, Cops

Man trifft auf Polizisten, die unterschiedlicher nicht sein können: Frauen und Männer, Alt und Jung, Polizisten mit Migrationshintergrund, Dirty Harry’s mit Hooligan-Vergangenheit, Kripo-Chefs, die ihr Büro mit einer “Art of War”-Uhr schmücken, Singles, verheiratete und einsame Polizisten und, und, und.

Vollgepackt, schnell erzählt, und auf einer Mulit-Kulti-Schiene fahrend, flimmert “CopStories” über den Bildschirm. Manchmal wird zu tief in den Klamaukkübel gegriffen, aber über Ebert’s Aussage im Coelho-Stil “Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg zum Propheten”, oder über den Bezirksinspektor Matthias, dem es ein slowakisches Callgirl angetan hat, mussten wir dann doch schmunzeln.

 

Realitätsnah

Das Prädikat “realitätsnah” hätte man dieser Serie nicht unbedingt zuschreiben müssen, denn die “Good-Cops”, die für das niedergefahrene Klavier ein neues organisieren, und das verstörte klavierspielende Mädchen am Yppenplatz, welches das Grätzl mit ihrer Musik wieder vereint, waren dann doch zuviel des Guten.

Liebe Krone, eine neue Kultserie wird’s garantiert nicht, nichtsdestotrotz verleihen wir “CopStories” das Prädikat “seichte, aber durchaus ausbaufähige Abendunterhaltung”.

 

Jelena Drenjakovic

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