28. Juni 2013

Benedikt Ölz im Gespräch

Ausblick 1160 (c) STADTBEKANNT

Benedikt Ölz aka Ben-E ist einer der aufgehenden Sterne am Wiener Technohimmel. Gigs im In- und Ausland, sowie Releases auf renommierten Labels verheißen dem 23-jährigen eine wohlklingende Zukunft.

Stadtbekannt: Servus Bene! Du bist Produzent, DJ und mittlerweile auch selber im Veranstaltungsbusiness tätig. Wie kamst du zur elektronischen Musik?

Benedikt Ölz
: Soweit ich mich erinnere, hat einer meiner besten Freunde relativ früh begonnen Drum & Bass aufzulegen und als ich mal „Hold your Color“ von Pendulum gehört habe, bin ich sofort darauf reingekippt. Ins Veranstalten bin ich eigentlich per Zufall gekommen, wobei ich das gerade mal seit 2 Monaten mache.

Stadtbekannt: Deine Anfänge liegen also im Drum & Bass Bereich?

Benedikt Ölz: Was elektronische Musik betrifft auf jeden Fall. Ich mache halt schon seit ich klein bin Musik. Wobei ich eigentlich eher aus dem klassischen Bereich komme. Sprich in der Volksschule hab ich bereits angefangen im Chor zu singen und das hab ich dann auch bis ich zirka 18 war weitergemacht. Im Gym hab ich dann auch noch Gitarre und Klavier gelernt, wobei ich nicht wirklich der begabteste Gitarrist war. [lacht]

Stadtbekannt: Wie verhält sich das jetzt? Bist du klassisch noch aktiv oder hast du dich ganz auf Techno produzieren verlegt?

Benedikt Ölz: Nein nicht wirklich. Hin und wieder bastle ich schon mit dem PC ein paar “Klassik” Stücke. Aber eigentlich mehr deshalb, da ich irgendwie versuche die in Techno umzuwandeln, wie das zum Beispiel Worakls auch macht. Klingt allerdings meistens komisch. [lacht]

Stadtbekannt: Naja. 1400 Soundcloud Follower sind schon mal ein Zeichen, dass du durchaus was richtig machst. Wann hast du denn mit produzieren begonnen?

Benedikt Ölz: Mit Drum & Bass vor zirka vier Jahren und mit Techno vor zirka ein oder zwei Jahren. Aber es freut mich natürlich sehr, dass den Leuten gefällt was ich mache.

Stadtbekannt: Du kommst ja wie viele in Wien ansässige Musiker nicht aus der Hauptstadt. Aus welchem Grund hat es dich denn hier her verschlagen? Der Musik wegen?

Benedikt Ölz: Hmm. Also in erster Linie wegen meinem Studium. Ich find Salzburg auch wunderschön, nur ist die Stadt einfach winzig und hat Studenten nicht wirklich viel zu bieten. Außerdem gibt es mein Studium da auch gar nicht.

Stadtbekannt: Hat sich aber auch musikalisch ausgezahlt oder?

Benedikt Ölz: Das auf jeden Fall. In Salzburg gibt es ja eigentlich hauptsächlich Goa oder eben Drum & Bass Veranstaltungen. Musikalisch ist Salzburg allerdings echt Top. Nur ziehen die meisten Musiker oder Producer weg. Zum Beispiel Camo & Krooked, die mittlerweile quer durch die Welt spielen, Klangkarusell, Catekk ist, glaub ich, auch Salzburger und noch einige weitere wie Max Manie und Scheinizzl.

Stadtbekannt: Du hast auch bereits auf einigen bekannten Labels released. Welche wären das?

Benedikt Ölz: Naja einige stimmt so nicht. [Lacht] Ich hab bis jetzt auf dem französischen Label Inlab released, jetzt kommt bald was auf Parquet und dann auf einem kleinen deutschen Label. Vor allem auf Inlab und Parquet bin ich echt stolz da die beiden zu meinen absoluten Lieblingslabels zählen. Allerdings kenn ich auch nicht besonders viele. [Lacht]

Stadtbekannt: Würdest du sagen, dass du in erster Linie Produzent oder doch DJ bist?

Benedikt Ölz: Defenitiv Produzent. Ich spiel auch wahnsinnig gerne, nur neige ich dazu, Sets vor allem bei größeren Veranstaltungen im Vorfeld komplett durchzuplanen und die Elemente von denen ich echt überzeugt bin auch immer wieder zu verwenden. Das, was ich da mache, kann man wirklich nicht als DJing bezeichnen, sondern eher als ein Live & DJ Hybrid. Einziges Problem an der Sache ist die, dass ich halt doch relativ häufig in Wien spiele und somit gezwungen bin die Tracks andauernd zu variieren da mich sonst jeder für komplett bescheuert hält. [Lacht]

Stadtbekannt: Stichwort Gigs. Neben deinen regelmäßigen Auftritten in Wien gab es ja auch schon einige Highlights im Ausland. Wo warst du denn schon unterwegs?

Benedikt Ölz: Hmm. Naja, das wird vor allem jetzt gerade immer mehr. Ich hab zwar mal in Deutschland in München gespielt, aber das ganze beginnt jetzt gerade extrem zu wachsen. Ich spiel zum Beispiel nächste Woche in Berlin, danach am Urban Art Forms und dann noch in Zürich und in Paris.

Stadtbekannt: Wow. Beeindruckend. Aber Ben-E ist ja nicht dein einziges Eisen im Feuer. Was gibt es denn noch?

Benedikt Ölz: Mein Mitbewohner hat Anfang des Jahres den Stefan kennen gelernt und der ist Teil eines Kollektivs namens The Paranormal Unicorn. Die machen verschiedene Visual Konzepte, beziehungsweise Bühnenelemente mit LEDs. Ich hab mich dann halt mit denen getroffen und wir waren sofort ein Herz und eine Seele. Das coole ist, dass jeder von uns in irgendwas relativ gut ist. Stefan studiert zum Beispiel digitale Kunst, ist der Programmierer der Software und entwirft auch die meisten Konzepte. Benni ist gelernter Tischler und somit bastelt er eigentlich meistens die Bühnenelemente. Philip kann alles [lacht]. Ich entwerfe, genau wie wir alle, auch Konzepte dafür und schreib die Steuerungssoftware fürs iPad, beziehungsweise kenn ich dank der Musik viele Leute und mach den Management Teil zusammen mit Philip. Wir sind aber in erster Linie Freunde, die halt immer versuchen irgendwas cooles zu machen.

Stadtbekannt: Das heißt, wenn man euch bucht, bekommt man was? Eine Bühne und ein paar Leute die darauf auflegen?

Benedikt Ölz: Eine Audiovisuelle Liveshow. Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben [Lacht]. Ähm unsere neuste Bühne “Icarus” sieht aus wie zwei große Flügel. Zirka sechs Meter breit und vier Meter hoch. Der Flügel besteht dann aus vielen einzelnen Polygonen, in welchen jeweils LEDs verbaut sind. Diese lassen sich dann live zur Musik spielen, zum Beispiel mit einem Drumpad oder eben dem iPad. Das Schöne daran ist, dass wir alle elektronische Musik hören und dadurch halt wirklich sehr gut auf die jeweiligen Künstler eingehen können.
Wir entwickeln aber auch immer wieder “kleinere”, einmalige Sachen. Zuletzt hatten wir für das „Prater Unser“ Festival ein riesiges Kreuz aus Bierkisten gebaut, welche auch wieder mit LEDs bestückt waren. Da wir alle Nerds sind, konnte man schlussendlich darauf Tetris spielen. [Lacht] Für Icarus haben wir auch noch für eine abgestimmte Perfromance gemacht. Sprich wenn ich einen Fader am Mixer betätige, geht das Licht von unten Nach oben an. Oder ich drehe am Filter und die Lichtfarbe verändert sich.

Stadtbekannt: Klingt großartig! Wann und wo sind denn die nächsten Termine um dich/euch zu bewundern?

Benedikt Ölz: Nächste Woche zum Beispiel bei einem Event im DOTS21. Dann am Freakwave Festival in Vorarlberg und noch auf diversen Veranstaltungen quer durch Österreich. Auch in der Pratersauna sind wieder einige Sachen in Planung. An dieser Stelle mal ein fettes danke an Hennes für die Unterstützung!

Stadtbekannt: Der Danksagung schließ ich mich an und bedanke mich bei dir für die interessanten Einblicke und deine Zeit. Alles Gute!

Benedikt Ölz: Ich hab zu danken!

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